- Was ist Greenwashing und warum ist es gefährlich?
- Auswirkungen von Greenwashing
- Wie man Greenwashing erkennt
- Greenwashing-Regulierungen: Ein Überblick
- Übersicht zu weiteren Ländervorschriften
Was ist Greenwashing und warum ist es gefährlich?
Greenwashing ist die Praxis, ein Unternehmen oder seine Produkte umweltfreundlicher darzustellen, als sie tatsächlich sind. Dies kann durch irreführende Produktkennzeichnungen, Marketingkampagnen oder falsche Unternehmenskommunikation geschehen. Greenwashing schadet nicht nur Verbrauchern und der Umwelt, sondern auch der Reputation und den finanziellen Aussichten eines Unternehmens.
Auswirkungen von Greenwashing und warum es für Ihre Marke wichtig ist
Greenwashing kann erhebliche rechtliche Konsequenzen und eine Gegenreaktion der Verbraucher nach sich ziehen. Unternehmen wie Unilever, Volkswagen und H&M haben bereits wegen irreführender „grüner“ Werbung rechtliche Probleme und Vertrauensverluste erlitten. Solche Vorfälle können den Marktwert eines Unternehmens sowohl kurz- als auch langfristig negativ beeinflussen.
Wie man Greenwashing erkennt
Greenwashing kann subtil sein, daher ist es wichtig, es zu erkennen und zu verhindern. Hier einige Indikatoren, jeder Fall sollte aber individuell bewertet und ggf. auch rechtlich abgesichert werden.
- Datenvalidierung: Stellen Sie sicher, dass alle in Marketing-Slogans, auf Verpackungen oder in öffentlichen Erklärungen verwendeten Daten fundiert und überprüfbar sind.
- Echte Kompensation: Wenn Ihr Unternehmen Kohlenstoffausgleichsmaßnahmen ergreift, vergewissern Sie sich, dass die gekauften Kohlenstoffgutschriften tatsächlich die Emissionen kompensieren.
- Transparenz in DEI: Wenn Ihr Unternehmen Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion fördert, sorgen Sie dafür, dass Ihre Aussagen durch Daten gestützt sind und handeln Sie, um offensichtliche Lücken zu schließen.
Die Prüfung und Absicherung der Aussagen und Daten durch unabhängige Dritte ist ratsam, um die Ernsthaftigkeit zu unterstreichen.
Greenwashing-Regulierungen: Ein Überblick
Um Greenwashing zu bekämpfen, haben Regulierungsbehörden in der EU, im UK und in den USA Maßnahmen ergriffen:
- EU: am 17.6.2024 wurde die Richtlinie zum Schutz vor Greenwashing im Rat der Europäischen Union beschlossen, um sicherzustellen, dass Werbeaussagen zuverlässig, vergleichbar und überprüfbar sind.
- UK: Der Green Claims Code, eingeführt im September 2021, gibt Unternehmen Leitlinien für ehrliche und nicht irreführende Umweltangaben.
- USA: Die FTC Green Guides bieten seit 1992 allgemeine Prinzipien für umweltbezogene Marketingaussagen und wurden 2012 überarbeitet.
Eine Übersicht zu weiteren Ländervorschriften finden Sie hier:
Anti-Greenwash Guide for Agency Leaders — Creatives for Climate
Auch Green Hushing, also Unternehmen – die aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen oder negativen Reaktionen ihre Umweltbemühungen verschweigen, ist auch keine Lösung. Es verhindert die notwendige Transparenz. Gesetze zur Umweltwerbung, wie die Green Claims Directive, sollten das Ziel haben, Firmen zu ermutigen, ihre nachhaltigen Maßnahmen ehrlich und offen zu kommunizieren.
Es ist entscheidend, dass Unternehmen, die tatsächlich nachhaltige Schritte unternehmen, dies auch öffentlich machen können.